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Geschichte des Ortes

Missen wurde 1435 erstmals Urkundlich erwähnt.Es ist zu vermuten das Missen von einem Herren Zabeltitz gegründet wurde. Die Familie Zabeltitz stammt aus dem Meißener Raum. Die günstige Lage des Ortes, in der Niederung des heute Luckaitz genannten Fließes, dürfte bei der Wahl des Platzes Ausschlaggebend gewesen sein. Im östlichen Teil des Dorfes wurden Spuren in Form von Steinbeilen und Gefäßresten geborgen. Ursprünglich gab es im Dorf höchstens 12 Bauernstellen jedoch kein Rittergut denn Missen war ein Küchendorf des Markgrafentums Niederlausitz und später Kurfürstlich Sächsisches Amtsdorf. Missen hatte Abgaben in Form von Lebensmitteln an das Am Lübben zu entrichten und hatte dadurch niedrigere Steuern zu entrichten.





Bis zu Beginn des 19.Jahrhunderts ernährten sich alle Bewohner hauptsächlich von der Landwirtschaft, die nach der Dreifelderwirtschaft mit Flurzwang betrieben wurde, das Vieh betreute der Dorfhirte. Die Familien versorgten sich mit allen Bedarfsgütern selbst, auch gesponnen und gewebt wurde in den meisten Häusern. Das Leben verlief nach festen, lange Zeit ungeschriebenen Gesetzen, deren Grundsätze waren:
- Wir gehören zusammen in Freud und Leid,
- Alle müssen ihre Pflicht tun,
- Niemand darf der Gemeinschaft oder dem einzelnen Schaden zufügen,
Geleitet wurde die Gemeinde vom Erbrichter und 3 Schöffen




Am 11 Mai 1744 ist in Missen durch Unverantwortlichkeit Feuer ausgebrochen und sind 21 Häuser samt der Schule und dem darin befindlichen Kirchenbuch abgebrannt. Vom ganzen Dorfe sind 4 Höfe übrig geblieben. Aller Vorrat an Wägen und Getreide ist drauf gegangen.
Wesentliche Veränderungen traten mit der Agrarreform im 19.Jahrhundert ein. Nachdem 1828 die Gemarkung neu Vermessen war, erfolgte in Missen 1834 der Beschluss über die Separation. Damit erhielt jeder Bauer Land als freies Eigentum und zahlte dafür an den Staat insgesammt das 18-fache des bisher üblichen Jahressteuerbetrages. Die neuen Verhältnisse förderten die Initiative und führten bald zu einer Produktionssteigerung um 50%.
Das Erbrichtergut gelangte 1842 in den Besitz des Grafen von Pourtales und wurde ein Großbetrieb mit etwa 30 Arbeitskräften, auch das Kruggut beschäftigte bald 15 Knechte und Mägde und betrieb eine Brennerei, eine Brauerei und die Gaststätte. Besitzer des Kruggutes war über 100 Jahre Familie Jakubasch. Die Übrigen Wirtschaften blieben im wesentlichen Familienbetriebe. Während es Wassermühle und Dorfschmiede seit dem Mittelalter gab, entwickelten sich nach dem Agrarreformen in Missen auch andere Gewerbe.
1850 gründeten die Gebrüder Sucher eine Fabrik für Landwirtschaftliche Maschinen, die Antriebsenergie für Schlosser- und Stellmacherwerkstätten lieferte eine Dampfmaschiene. Der betrieb erlag im Jahre 1890 der Konkurrenz der Modernen Industrie. 1890 eröffnete das erste, 1900 das zweite Geschäftshaus in Missen, seit 1910 gab es eine Fleischerei (Lehmann), seit 1912 eine Bäckerei (Luckow), 1921 wurde Missen mit Elektroenergie versorgt. Die Poststelle gab es seit 1928 (Lehmann), wenige Jahre zuvor waren die ersten Telefonanschlüsse verlegt worden.
 

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